Dienstag, 12. Januar 2010

Wenn die Hexe schießt

In einer Ehe soll man ja alles teilen - Freud und Leid. Der Vorsatz ist gut, allerdings tut man sich mit der Umsetzung zuweilen schwer, wenn der Eine mehr Leid erfährt als der Andere.

So geschehen dem Göttergatten. Auf einmal griff er sich heute an den Rücken, das Gesicht schmerzverzerrt, und murmelte: "Hexenschuss". Mitleiddurchflutet springe ich natürlich auf, um ihm zu helfen. Männer kennen aber bekanntlich keinen Schmerz und lassen sich nicht gerne von Frauen helfen. So also quälte sich der Göttergatte vom Stuhl hoch, um in gebückter Haltung gen Küche zu schleichen. In diesem Moment fiel mir ein, daß ich den Film "Der Glöckner von Notre Dame" schon lange nicht mehr gesehen hatte. Aber das nur nebenbei.

Um es kurz zu machen: Mein mütterlicher Instinkt verordnete als erste Hilfe Rotlicht, Sportsalbe und einen Nierenwärmer aus Angora. Alles war gut, der Göttergatte konnte danach selbstständig in gebückter Haltung (jetzt nur nicht lachen) zurück ins Wohnzimmer "gehen". Ganz langsam. Und gebückt (immernoch nicht lachen).

Zur Schlafenszeit ergab sich folgender ehelicher Dialog:

Ich: Nimm doch nochmal Rotlicht.

Er: Hat nicht geholfen.

Ich: Soll ich dich nochmal mit der Salbe einreiben?

Er: Nein.

Ich: Willst du eine Schmerztablette haben, damit du schlafen kannst.

Er: Nein

Ich: Dann lass heute Nacht doch wenigstens das Angorateil an. Das hilft gut bei Schmerzen.

Er: Das kratzt aber.

Ich: ...

Na, Frauen, wiedererkannt?

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