Mittwoch, 8. September 2010

Alles eine Frage der Interpretation

Gestern hatten wir Nudeln mit Nusspesto. Wie immer hatte ich zuviel Pasta gekocht und es war noch eine anständige Portion übrig geblieben. Der Göttergatte räumte mit mir zusammen die Küche auf und erwischte den Topf mit der Pasta.

"Willst du das noch aufheben"?
"Ja"

Das nächste was ich sah war der Göttergatte, der entschlossen den Topf mit Nudeln in den Mülleimer kippte. Klassischer Fall von nicht zuhören.

Gerade sitzen der Göttergatte und ich vor unseren Notebooks und internetten konzentriert vor uns hin. Ich lese die neuesten Tweets meiner Twitter-Timeline und stoße auf ein interessantes Zitat:
"Frage dich einmal selbst, worauf das hindeutet, daß du mehr Ohren hast als Münder." - (Heinrich von Kleist, Briefe)
Ich lese in Erinnerung an die gestrigen Nudeln diese Weisheit mit bedeutungsschwerem Augenaufschlag dem Göttergatten vor und warte auf eine Reaktion. Er schaut kurz verträumt vom Bildschirm hoch und haucht: 
"Ich find's schön, dass du nicht so viel redest wie so manche Frau"
Öm... meine Oma sagte immer: "Schlecht zuhören kannst du gut". Oder "Männer sind vom Mars und Frauen von der Venus"...

Ich greife in Zukunft besser wieder auf einfache Dreiwort-Hauptsätze zurück, a la "hör mir zu!", wenn ich mit Männern kommuniziere. Klassische Zitate bieten einfach zu viel Interpretationsspielraum.

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